Sächsische Schweiz

Wandern auf dem Malerweg im Elbsandsteingebirge

Kirnitzschtalbahn
Kirnitzschtalbahn

Reiseinformationen zum Malerweg im Elbsandsteingebirge

Im Nachfolgenden gebe ich Informationen und Tipps, die während des Aufenthaltes in der Sächsischen Schweiz und beim Wandern auf dem Malerweg hilfreich und nützlich sein können.


Geografie

Der Malerweg ist ein Fernwanderweg in der Sächsischen Schweiz im Osten Sachsens bei Dresden, der oft in erhöhter Lage in der Nähe der Elbe führt. Er hat eine Länge von rund 116 Kilometern und führt quasi im Rundweg von Liebethal nördlich der Elbe nach Schmilka, nahe der tschechischen Grenze, und von dort südlich der Elbe zurück nach Pirna. Ich hatte mich dazu entschlossen, den Malerweg zu erwandern, und zwar dessen schönsten Abschnitte ab und bis Stadt Wehlen. Diese Strecke über ca. 96 Kilometer läuft teilweise, und zwar nördlich der Elbe, durch den Nationalpark Sächsische Schweiz.


Die Landschaften des Malerwegs sind sehr abwechslungsreich. Nördlich der Elbe dominieren die Felsen des Elbsandsteingebirges und Wälder. Südlich der Elbe liegen immer wieder Tafelberge auf dem Malerweg. Dort, wo der Malerweg in die Nähe der Elbe rückt, gibt es immer wieder schöne Aussichten auf den Fluss. Die Landschaften der Sächsischen Schweiz erstrecken sich auch jenseits der tschechischen Grenze, wo das Gebiet dann Böhmische Schweiz heißt. Dieses Landschaftsbild mit den kleinen Städtchen und Dörfern am Malerweg machen die Sächsische Schweiz zu einem beliebten Ausflugsgebiet und eignet sich hervorragend für ausgedehnte Streckenwanderungen von Ort zu Ort mit häufig schönen Panoramen aus erhöhter Perspektive.


Tourismusbüro

Die Sächsische Schweiz wird touristisch beworben und vermarktet vom »Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V.« mit Sitz in Pirna. Auf der unten aufgeführten Website geht es im Kapitel »Entdecken« u.a. um den Nationalpark, die Highlights der Sächsischen Schweiz und es werden die Orte der Region vorgestellt. Mein Aktivitätsschwerpunkt in der Sächsischen Schweiz war das Wandern, das im Kapitel »Erlebnisse« ausführlich zur Sprache kommt. Neben Tourenvorschlägen in verschiedenen Schwierigkeitsklassen wird explizit der Malerweg in seinen acht offiziellen Etappen behandelt. Natürlich kann jeder seine Etappen selbst definieren und zusammenstellen. Des Weiteren gibt es in weiteren Kapiteln allgemeine Informationen und Buchungsmöglichkeiten, darunter die Möglichkeit Broschüren und Infomaterial sich auszusuchen und sie entweder herunterzuladen oder per Post zuschicken zu lassen.

Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V.
Tourismusbüro Tourismusverband Sächsische Schweiz e.V.

Mobilität

Praktisch ist die Anreise mit dem eigenen oder gemieteten Auto, das dann auch während des Aufenthalts in der Sächsischen Schweiz benutzt wird. Die Wanderungen auf dem Malerweg sind Streckenwanderungen von A nach B. Somit sind Start- und Endpunkt der Wanderungen nicht gleich. Mit dem Auto kann man zu einem Ausgangspunkt einer Etappe fahren, um später vom Etappenende mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wieder zum Ausgangspunkt zurückzufahren. Für die Etappen südlich der Elbe bietet sich die S-Bahn an, denn im Elbtal auf der linken Seite fährt die S-Bahn-Linie 1 im Halbstunden- oder Stundentakt. Bahnhöfe gibt es u.a. in Stadt Wehlen, Königstein, Bad Schandau, Krippen und Schmilka. Unweit dieser Bahnhöfe gibt es außerdem Fähren, die mit dem anderen Elbufer verbinden.

Für die Etappen nördlich der Elbe bieten sich die Busse an. Nicht nur die S-Bahn, sondern auch die Busse haben eine sehr gute Taktung. Meist erreicht man im Stundentakt den Etappenanfang bzw. fährt man vom Etappenziel zurück. Man könnte sämtliche Etappen mit einem einzigen Standort in Bad Schandau abdecken. Denn alle Busse haben den Bahnhof (linkselbisch) und den Elbkai (rechtselbisch) von Bad Schandau als Drehkreuz, von dem die Etappen sternförmig abgedeckt werden. Das Auto kann Tag und Nacht kostenlos auf dem P+R Parkplatz vom Bahnhof Bad Schandau abgestellt werden.

Die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs in Zusammenhang mit den Etappenwanderungen ist umso praktischer, da jeder Übernachtungsgast vom Gastgeber die Gästekarte ausgehändigt bekommt. Die Gästekarte ist in der täglichen Kurtaxe von drei Euro enthalten und berechtigt zur kostenlosen Nutzung der S-Bahnen, Busse und Fähren im Gültigkeitsbereich für die Dauer des Aufenthalts. Ein sehr guter Service vom Verkehrsverbund Oberelbe und der Tourismuswirtschaft! Alle Abfahrtzeiten erhält man bequem und mobil in der App des »VVO«.

Verkehrsverbund Oberelbe (VVO)
Mobilität Verkehrsverbund Oberelbe (VVO)

Unterbringung

Wie ich im Kapitel »Mobilität« beschrieb, würde ein zentraler Standort in der Nähe von Bad Schandau ausreichen, um jeden Etappenanfang und jedes Etappenziel mit dem öffentlichen Personennahverkehr von den Drehkreuzen Bahnhof und Elbkai zu erreichen. Tatsächlich war ich an zwei Standorten untergebracht, und zwar in Bad Schandau für die Etappen nördlich der Elbe und auf der Hochebene in Gohrisch für die Etappen südlich der Elbe.

Da die Sächsische Schweiz stark auf den Tourismus eingestellt ist, gibt es auch recht viele Übernachtungsmöglichkeiten. Es gibt Hotels, Pensionen und Gasthöfe, die (auch noch kurzfristig) über die gängigen Hotelbuchungsportale gebucht werden können. Unten habe ich jene zwei Unterkünfte aufgelistet, in denen ich übernachtet habe und die mir sehr gut gefallen haben. Sie sind modern und komfortabel eingerichtet, gehören aber der oberen Preisklasse an. Allerdings hatte ich beide Hotels sehr kurzfristig und über Feiertage gebucht, was den hohen Preis möglicherweise erklärt. Das Frühstücksbuffet ist für beide Hotels sehr gut und reichhaltig. Ich hatte ebenfalls Halbpension dazu gebucht. In der »Elbresidenz« wurde das Abendessen als Büfett mit großer, abwechslungsreicher Auswahl angeboten. Im »Quartier« war das Abendessen eine 3-Gänge-Auswahl des Hauses von der Karte und war besonders fein und delikat. Für mich ein absoluter kulinarischer Hochgenuss!

Hotel »Elbresidenz an der Therme« • Bad Schandau
Bad Schandau Hotel »Elbresidenz an der Therme«
Landgasthof »Quartier 5« • Kurort Gohrisch
Kurort Gohrisch Landgasthof »Quartier 5«

Wanderführer

Der Malerweg ist ein beliebter Fernwanderweg und somit gibt es auch einige wenige Wanderführer für diese Strecke. Alle Wanderführer beschreiben die gesamte Strecke in den acht offiziellen Etappen von Liebethal über Schmilka im Uhrzeigersinn nach Pirna. Selbstverständlich kann man den Malerweg in beiden Richtungen bewandern, da er entsprechend beschildert ist. Ich hatte die offizielle erste und letzte Etappe ausgelassen und startete und endete in Stadt Wehlen.

Der Wanderführer vom Verlag »Esterbauer« hat mir gut gefallen. Er beschreibt die 116 Kilometer lange Strecke in den acht offiziellen Etappen. Die Start- und Endpunkte der Etappen entsprachen öfters, aber nicht immer meinen Vorstellungen. Letztendlich kann natürlich jeder selbst die Etappen definieren. Jede Etappe leitet mit einem Steckbrief über Länge, Dauer, Steigung, Gefälle, Wegbeschaffenheit usw. ein. Dazu gibt es ein Höhenprofil und zwei bis vier Detailkarten mit der eingezeichneten Strecke, Weg- und Aussichtspunkten, Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten. Es folgt die Wegbeschreibung mit einigen Bildern. Von den wichtigsten Orten gibt es Ortsinformationen samt Ortsplan. Jede Etappe beansprucht ungefähr zehn Seiten im Wanderführer.

Esterbauer Verlag • Malerweg
Wanderführer Malerweg Reihe »Hikeline« 128 Seiten 8 Etappen über 116 km 34 Karten im Maßstab 1:35000 EUR 11,90 Esterbauer Verlag

Wanderkarte

Eine Wanderkarte wird nicht benötigt. Die Wanderführer haben für jede Etappe Detailkarten und oft auch eine große Karte für die Übersicht und Orientierung. Darüber hinaus ist der Malerweg bestens markiert und beschildert. Der Malerweg ist mit einem schwarzen »M« auf weißem Untergrund markiert und mit gelbem Text auf grünem Untergrund beschildert. Es ist daher praktisch unmöglich, vom Weg abzukommen.


Wetter

Der Malerweg ist ganzjährig geöffnet und begehbar. Am meisten Profit hat man natürlich, wenn das Wetter gut ist und man die tollen Panoramen genießen kann. Der Frühling und Herbst bieten sich idealerweise an. Im Sommer kann es eventuell zu heiß sein. Der Malerweg ist zwar durch das häufige Auf und Ab und teils über steile Leitern nicht ganz leicht, aber auch nicht zu anstrengend, da sich die Höhenunterschiede auf den Etappen in Grenzen halten: jedenfalls unter 700 Höhenmetern pro Etappe. An heißen Tagen ist es möglicherweise diesig und die Sicht nicht ganz klar. Es ist zu berücksichtigen, dass im Spätherbst in dieser Flusslandschaft zäher Nebel den Wanderungen einen Strich durch die Rechnung machen kann. Ich selber habe den Malerweg im Monat Juni bewandert.